Auswahl eines winterharten Bambus
Dabei können die vielfach angeführten Temperaturangaben nur als Richtwerte angesehen werden. Zu sehr spielen kleinklimatische Faktoren, die Länge der Frostperiode, austrocknende Ostwinde und Bodenverhältnisse eine Rolle.Winterschutz fängt eigentlich schon beim Erwerb des Bambus an. Hier ist es ratsam eine Bambuspflanze auszuwählen, die für die klimatischen Verhältnisse in der betroffenen Region geeignet bzw. winterhart ist. Die Beachtung dieses Aspektes ist dringend anzuraten, denn nur hierdurch lassen sich Enttäuschungen vermeiden. Schließlich möchte man ja seinen wintergrünen Bambus im Garten genießen.
Schutz bei Neuanpflanzung oder von empfindlichem Bambus
In den ersten zwei, drei Jahren nach der Anpflanzung sollte man in sehr kalten Regionen bzw. bei sehr strengen Winter für Winterschutz sorgen. Ist die Pflanze erst einmal etabliert und sind die feinen Wurzeln in tiefere Erdregionen vorgedrungen, kann es nicht mehr so leicht zu Trockenschäden kommen und die Maßnahmen für einen Winterschutz können in normalen Wintern vernachlässigt werden.
Sollte man geneigt sein einen Bambus zu pflanzen, dessen Kältetoleranz in einem für die betreffende Region kritischen Bereich liegt, so ist es ratsam, vorsorglich einige Schutzmaßnahmen (Winterschutz) zu ergreifen.
Geeignete Maßnahmen zum Winterschutz
- Winterschutz durch Wässern
Vor anstehenden Frostperioden sollte noch einmal ausgiebig gewässert werden. Der Bambus bekommt eher Schäden durch Vertrocknung als durch niedrige Temperaturen.
- Winterschutz durch einen guten Standort
Ein Platz im Garten, der den Bambus vor austrocknenden Ostwinden schützt und zudem im Winter Schatten bietet wäre als präventiver Winterschutz ideal.
- Winterschutz durch Laubabdeckung
Bei einem sonnigen Standort und zugleich gefrorenem Boden würde der Bambus zuviel Wasser verdunsten und es käme auf Grund dieser ungünstigen Konstellation zu Vertrocknungsschäden. Um hier vorbeugend einzugreifen, stellt man um den Bambus einen Maschendrahtzaun (50 cm) und füllt diesen mit Laub oder Stroh. Hierdurch wird ein schnelles und tiefes Gefrieren des Bodens verhindert bzw. verlangsamt. Der Bambus kann so auch in Frostphasen noch Wasser aus dem Boden ziehen. Im zeitigen Frühjahr wird die Laubschicht dann wieder entfernt.
- Winterschutz durch Beschattung
Sollte der Standort des Bambus eine Sonnenbestrahlung bei wochenlangen Frostperioden zulassen, kann ein Schattiergewebe oder eine Schilfmatte für Abhilfe gegen Austrocknung sorgen. Gerade bei den im Januar/Februar auftretenden austrocknenden Ostwinden kann der Einsatz eines Vlieses vorteilhaft sein. Dies lässt sich allerdings nicht mehr bei größeren Bambussen bewerkstelligen. Bei winterharten Bambuspflanzen ist dies aber auch nicht mehr notwendig, da sie sich am Standort etabliert haben.
- Winterschutz durch Schnee
Schnee ist die beste Isolationsschicht und sollte unbedingt liegen gelassen werden. Nur der Nassschnee auf Phyllostachyshalmen sollte abgeschüttelt werden, da es ansonsten zu Schneebruch kommen kann. Bei Fargesia stellt der Schnee auf den Halmen kein Problem dar. Nach der Schmelze werden sich die gebogenen Halme wieder aufrichten.
Winterschutz beim Bambus im Kübel
Bambus im Kübel stellt einen Sonderfall dar, da hier ein erhöhtes
Frostrisiko für das Wurzelsystem besteht. Um dieses Risiko zu minimieren, sollte der Kübel mit einer Isolation aus
Styropor, einer Kokosmatte oder einer Luftpolsterfolie verkleidet werden, um ein zu schnelles und langandauerndes Durchfrieren des Kübels abzufedern. Als vorteilhaft würde sich auch ein Standort an einer Häuserwand erweisen, wenn dieses Plätzchen dann noch absonnig ist, wäre es ideal.
Wenn sich jedoch die Möglichkeit bietet den Topf in der Erde zu versenken, sollte man diese Möglichkeit der vorangestellten vorziehen. Denn hierdurch wird ein zu schnelles Durchfrieren des Kübels vermieden. Zusätzlich kann der Bambus noch mit den oben angeführten Maßnahmen geschützt werden. Aber denken sie auch beim Winterschutz von Bambus im Kübel immer an das Wässern.